Der Einladung von Pfarrer Albert Zott zu einem Weißwurst-Frühstück am Samstag, 08.02.2020 ins Pfarrheim Aufkirchen waren etwa 50 Männer aus dem Pfarrverband gefolgt unter ihnen Bürgermeister Rupert Monn, die Pfarrer Rupert Frania und Martin Kirchbichler sowie Pater Joseph Posch, die nach der körperlichen Stärkung einen bewegenden Vortrag des Regensburger Bischofs und früheren Trierer Theologie-Professors Dr. Rudolf Voderholzer über Fritz Gerlich hörten, der wegen seines mutigen Widerstandes gegen Hitler von den Nationalsozialisten 1934 in Dachau ermordet wurde. Gerlich war als Chefredakteur der Münchner Neuesten Nachrichten schon Anfang der 20er Jahre Hitler persönlich begegnet, hatte dessen Charakter und wahre Ziele erkannt und sagte in zahllosen Artikeln in den MNN und nach 1928 in seiner Zeitschrift „Gerader Weg“ den Brudermord, den Völkerkrieg und den Untergang Deutschlands voraus. „Der Nationalsozialismus ist eine Pest“ warnte er vor der Reichstagswahl 1932. Kraft schöpfte er auch aus dem Katholischen Glauben, zu dem er nach erst kritischen Untersuchungen dann aber intensivem Gedankenaustausch mit Therese Neumann aus Konnersreuth übergetreten war. So konnte seine Verhaftung und die grausamen Folterungen der SA seinen Widerstand gegen das Unrecht nicht brechen, so dass er als Märtyrer für Gerechtigkeit und seinen Christlichen Glauben starb. Auf Antrag von Kardinal Marx wurde 2017 der Seligsprechungsprozess neben Romano Guardini, den Vordenker des 20. Jahrhunderts auch für Fritz Gerlich, den lange vergessenen frühen Kämpfer gegen das nationalsozialistische Unrecht eröffnet. Pfarrer Zott leitete eine lebhafte Diskussion über die heute unvorstellbaren Verhältnisse und Grausamkeiten, die uns mahnen, aufkommendem rechtsextremem Wahn mit aller Entschiedenheit entgegenzutreten.