Ist Fasten auch für mich?
Die Fastenzeit bezeichnet die österliche Bußzeit, die 40 Tage dauernde Vorbereitung auf Ostern. Sie beginnt unmittelbar nach dem Fasching mit dem Aschermittwoch und einem starken Zeichen der Ascherauflegung und endet mit der Osternacht. In unserem Pfarrverband beginnen wir heute mit den Gottesdiensten:
in Percha um 18.30, in Aufkirchen um 19.00 und in Höhenrain um 19.00.
Wir Christen sollen in der Fastenzeit als äußeres Zeichen von Buße und Besinnung auf Dinge verzichten, die uns angenehm und lieb sind. Wozu?
Nicht deswegen, um uns zu Abstinenz oder zu Ablehnung von Freuden zu zwingen. Nein, es geht vor allem darum, bewusst Raum zu schaffen, für sich selbst, für andere, für GOTT …
Nach dem Vorbild des Fastens Jesu in der Wüste legte die Kirche die Länge der Fastenzeit auf 40 Tage und Nächte fest. (Die Sonntage in der Fastenzeit gelten nicht als Fastentage und werden deshalb nicht mitgezählt – daher dauert die Fastenzeit 40 Tage.) Die 40 als Zeiteinheit kommt in der Bibel häufiger vor: Die Israeliten wandern 40 Jahre durch die Wüste (Ex 16,35), Mose begegnet Gott 40 Tage auf dem Berg Sinai (Ex 24,18), und 40 Tage nach der Auferstehung Jesu wird Christi Himmelfahrt gefeiert (Apg 1,3).
Der Evangelist Matthäus schildert “die vierzig Tage und vierzig Nächte, die Jesus in der Wüste gefastet hat.” Hier können Sie den vollen Text lesen Mt 4, 1-11.
Beten, fasten, geben
Für die Fastenzeit werden uns Christen drei Dinge mit auf den Weg gegeben: zu beten, zu fasten und zu geben. Wir sollen uns in der Fastenzeit besonders gegen Not und Ungerechtigkeit einsetzen. Das können wir tun, indem wir zum Beispiel die Hilfswerke der Kirche – und hier vor allem das Hilfswerk Misereor , das alljährlich in der Fastenzeit die Fastenkollekte durchführt – unterstützen. In unseren Pfarreien gestalten wir jedes Jahr das Fastenessen; mit dem Erlös unterstützen wir dann entsprechende Kinder- und Jugendprojekte.
Fasten ist wieder “in”
Der Theologe Ulrich Lüke bezeichnet die Fastenzeit in seinem Buch “Einladung ins Christentum” als “eine Art Trainingslager der Menschlichkeit”. Dazu gehören für ihn drei Trainingseinheiten: Authentizität (Sei du selbst, denn so sieht dich Gott), Solidarität (Spare Zeit, Geld und Zuwendung und investiere sie für andere) sowie Spiritualität (Finde Trost, Ermutigung und Hoffnung bei Gott und definiere dein Ziel neu). Das Bild ist sehr treffend: Denn eine Trainingszeit ist manchmal mühsam, hart und unangenehm, wird aber dadurch belohnt, dass der Trainierende einen höheren Grad körperlicher, geistiger oder spiritueller Fitness erreicht.
Wir wünschen Ihnen eine gesegnete Fastenzeit!
Wenn Sie Lust haben, schauen Sie sich das Video zu Thema Fasten an: was ist Fasten?
Quelle: www.katholisch.de