Mitgemacht – der Impuls zum Advent

6. Dezember

Heute ist Nikolaus. Jedes Jahr werden unglaublich viele Schokonikoläuse in Stiefel oder Säckchen für die Kinder gesteckt. Aber wie ist es denn mit den Erwachsenen? Stellen Sie doch einfach ein paar Nikoläuse vor die Türen, einfach so oder mit einem kleinen Gruß und der Beschenkte darf für kurze Zeit wieder Kind sein. Eine schöne Erfahrung.

Nikolaus, Schutzpatron der Seefahrer

Der hlg. Nikolaus wurde um 280 n. Chr. in Patara, das ist in der heutigen Türkei, geboren. Mit etwa 19 Jahren wurde er zum Priester geweiht und wenig später zum Bischof von Myra, dem heutigen Demre etwa 100 km südwestlich von Antalya, ernannt. Unter dem römischen Kaiser Galerius Valerius Maximinus begann ab 305 dort die Verfolgung der Christen. Auch Nikolaus wurde gefangen genommen und den Überlieferungen nach gefoltert. Es sind viele Legenden von dem hlg. Nikolaus überliefert.

Eine davon erzählt von einem Vater, der mit seinen drei Töchtern in ärmlichen Verhältnissen lebt. Nikolaus erfährt, dass die Töchter nicht heiraten können, da der Vater das Geld für die Hochzeit nicht aufbringen kann. So geht Nikolaus nachts heimlich zum Häuschen der Familie und wirft durch den Schornstein ein Ledersäckchen mit Gold. Die Schwestern sind überglücklich, denn nun kann wenigstens die älteste Tochter heiraten. In der nächsten Nacht wirft er für die zweite Schwester ein Säckchen durch den Kamin. Da der Vater sich nicht erklären kann, wer es so gut mit ihnen meint, will er in der nächsten Nacht wach bleiben. Allerdings nickt er ein, während Nikolaus sein drittes Säckchen durch den Kamin wirft. Aber trotzdem kann ihn der Vater noch einholen, muss aber Nikolaus versprechen, niemandem davon zu erzählen.

Die zweite Legende handelt in der Zeit, als er Bischof in Myra war und im ganzen Land große Hungersnot herrschte. Eines Tages fuhr ein mit Getreide voll beladenes Schiff in den Hafen ein. Der Bischof bat die Seeleute um ein paar Scheffel Getreide für die hungernden Einwohner der Stadt, aber das Getreide war für den Kaiser bestimmt und die Seeleute hatten furchtbare Angst vor den Strafen des Kaisers, wenn auch nur ein Gramm der Fracht fehlte. Doch Nikolaus versprach, dafür zu beten, dass sie trotz der Abgabe von Korn trotzdem mit voller Ladung beim Kaiser ankommen würden und appellierte an das Mitgefühl der Seeleute. Diese sahen die hungernden Kinder, Frauen und Männer und hatten Mitleid. Sie gaben ein paar Scheffel des Getreides an die Bewohner von Myra ab. Auf wundersame Weise konnten die Seeleute trotzdem die vollständige Ware an den Kaiser übergeben. Die Leute in Myra aber konnten zwei Jahre von dem Getreide leben und hatten sogar noch etwas für die Getreideaussaat übrig.

Eine dritte Legende erzählt davon, dass Nikolaus Seeleute rettete. Diese waren in einen schweren Sturm geraten und das Schiff drohte zu kentern. Doch es erschien ihnen ein Mann, der selbst mit Hand anlegte und die Wogen des Meeres glättete. So brachte er das Schiff sicher in den Hafen. Dort erst erkannten die Seeleute, dass es sich um den Bischof von Myra handelte.

Schon am Abend vor seinem Gedenktag zieht der hlg. Nikolaus jedes Jahr durch die Straßen und besucht die Kinder. Mit Bischofsstab und Mitra verkleidet liest er den Kindern aus seinem „goldenem Buch“ vor und berichtet von den guten Taten der Kinder und den schlechten. Dann gibt es aus dem großen Sack Äpfel, Nüsse und Süßigkeiten. Mancherorts wird der Nikolaus von einem Gesellen begleitet, dem Knecht Ruprecht oder auch Krampus und Pelzmärtel genannt. Wenn das Kind nicht brav gewesen war, wurde es tatsächlich das eine oder andere Mal in den Sack gesteckt und mitgenommen. Dies ist direkt von einem kleinen niederbayrischen Einödhof überliefert. Da wurde von den elf Kindern der Bauernfamilie doch immer wieder der eine oder andere mitgenommen.

Aber der hlg. Nilolaus besucht nicht immer „leibhaftig“ die Kinder. Oft werden am 5. Dezember auch Schuhe und Stiefel, dabei werden immer die größten ausgesucht, vor die Tür gestellt und manches Mal werden diese Stiefel noch am selben Abend gefüllt. Ursprünglich bastelten die Kinder der Legende wegen kleine Schiffchen, die sie vor die Tür stellten, im Laufe der Zeit wurden diese aber durch Socken oder eben Schuhe ersetzt.