Gesprächsabend über das Matthäus-Evangelium

Prälat Wolfgang Schwab (oben mitte) bei seinem Referat über das Matthäus-Evangelium im Kreise seiner interessierten Zuhörer aus dem Pfarrverband

Das in diesem Kirchenjahr im Vordergrund stehende Matthäus-Evangelium wählte der Wangener Seelsorger Dr. Wolfgang Schwab als Thema für einen Gesprächsabend am 4.März 2020 im Wangener Pfarrheim. Als Basis seiner Betrachtungen schilderte er den wechselvollen geschichtlichen Hintergrund des Alten Testaments in der Zeit des Königreichs Davids über die griechische Beeinflussung durch Alexander den Großen bis zur Herrschaft der Römer. Matthäus schrieb sein Evangelium in der griechischen Christengemeinde Antiochien nach dem Jahr 70 als Bearbeitung und Ergänzung des ihm bekannten Markus-Evangeliums. Er wollte zeigen, dass Jesus, der Messias und Retter der Welt die Fortsetzung und „Gipfelung“ der alttestamentarischen Religion darstellt, der sich in der Genesis als „Sohn Abrahams“ und „Spross Davids“ herleite. Mit der nur von Matthäus beschriebenen, nicht historisch verbürgten Verfolgung des neugeborenen Jesuskinds durch Herodes und mit der Flucht nach Ägypten weist Matthäus darauf hin, dass Jesus das Schicksals von Moses teilt, der vom ägyptischen Pharao verfolgt wurde. Durch diese Bezugnahmen sieht Matthäus Jesus in der verlängerten Spur des Alten Testaments, den Messias, der der Welt die Gottesherrschaft bringt, wie sie in den Seligpreisungen der Bergpredigt und den Forderungen der Antithesen (…ich aber sage euch:…) zum Ausdruck kommt.