Ökumenischer Neujahrsempfang in Berg

Pfr. Johannes Habdank begrüßt beim Ökumenischen Neujahrsempfang unter anderem (von links) Pfr. Dr. Stefan Koch, der Festredner des Abends Wilhelm Christoph Warning, Pfr. Albert Zott und Prälat Dr. Wolfgang Schwab

Beim Ökumenischen Neujahrsempfang 2019 in Berg, zu dem die Evangelisch-Lutherische Gemeinde Berg und der Katholische Pfarrverband Aufkirchen in das Katharina-von-Bora-Haus eingeladen hatten, konnte Pfarrer Johannes Habdank etwa 100 Gäste unter ihnen die Geistlichkeit beider Konfessionen aus Berg, Starnberg und dem Pfarrverband Aufkirchen, den 1. Bürgermeister und die 3. Bürgermeisterin der Gemeinde Berg Rupert Monn und Elke Link sowie zahlreiche Mitglieder der Kirchen- und Pfarrgemeinderäte begrüßen. Der Leiter des katholischen Pfarrverbands Aufkirchen Pfarrer Albert Zott freute sich über die in Berg/Aufkirchen praktizierte Ökumene und begrüßte es, dass neben dem gemeinsamen Beten auch das gemeinsame Feiern gepflegt wird.

Musikalisch umrahmt wurde der Empfang von dem jungen Geiger Jeremias Pestalozzi und der Pianistin Nino Gurevich, die aus ihrem Programm „Jugend musiziert“ hoch anspruchsvolle Werke von Schubert bis zu modernen osteuropäischen Komponisten in meisterhafter Technik und einfühlsamer Interpretation vortrugen. Festredner des Abends war der Journalist, Publizist und Kunstkritiker Wilhelm Christoph Warning, der seit 40 Jahren für den Bayerischen Rundfunk und die ARD im Bereich Kultur, Kunst und Religion tätig ist.

Er referierte zum Thema „ Das Neue“ und behandelte dabei die Definition des „Neuen“, den Reiz alles „Neuen“, seine Vergänglichkeit, seine profane und religiöse Bedeutung, seine Abhängigkeit vom Berichterstatter, sein flutartiges Auftreten in der digitalen Welt mit dem damit verbundenen Kontrollverlust sowie die von den Empfängern des „Neuen“ oft empfundene Ohnmacht und Angst. Die weit ausladenden gesellschaftspolitischen teilweise philosophischen Ausführungen enthielten Kritik über den enormen Druck, als erster über das „Neue“ berichten zu müssen und den Aufruf zur Verantwortlichkeit im Umgang mit Menschenwürde und Umwelt und zeigten auch die Möglichkeit einer religiösen Betrachtung auf, für die Christen: die Geburt Jesu, das Ereignis im Jahre Null als die Zeitenwende anzusehen, die keiner Vergänglichkeit unterworfen ist. Als Trost und Empfehlung bot Wilhelm Warning die Philosophie des Apostel Paulus an: „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur, das Alte ist vergangen, Neues ist geworden“!

Beim nachfolgenden Anstoßen auf das Neue Jahr und einem reichhaltigen Buffet ergaben sich vielfältige Gespräche zwischen den Besuchern beider Konfessionen sowohl über die Vortragsthematik als auch über konkrete Dinge des Lebens und die in der Gemeinde und im Pfarrverband gelebte Ökumene.