Islam – von weit hergeholt oder bereits vor der Haustür?

Buchbesprechung und Gedanken von Pater Joseph Posch

“Der Islam gehört zu Deutschland.” Dieser dem vormaligen Bundespräsidenten Christian Wulff zugeschriebene Satz sorgte s.Z. für reichlich Diskussionsstoff. Fakt ist aber : der Islam ist längst bei uns angekommen. Ihn leugnen oder verdrängen wollen, nützt nichts. Folglich müssen wir uns auch mit ihm auseinandersetzen, und das in praktisch allen Bereichen der Gesellschaft. Auch die christlichen Kirchen werden an einer solchen Auseinandersetzung nicht vorbeikommen.

Ein unüberschaubares Angebot in den verschiedenen Medien erschweren allerdings die Suche nach umfassenden und differenzierten Sachinformationen. Ein Buch jedoch sticht heraus, und zwar das des deutsch-ägyptischen Politologen und Islam-Experten Hamed Abdel-Samad, Der Koran. Botschaft der Liebe – Botschaft des Hasses, Verlag Droemer, 2016. Der Autor (Jahrgang 1972) setzt sich sachkundig mit dem Islam auseinander. Seine Feststellung : Kriege und Bürgerkriege innerhalb der islamischen Welt und die Konfrontation mit dem Westen in Form von Intoleranz, Gewalt und Terror sind der Grundkonflikt unserer Zeit. Warum das so ist und wie wir damit umgehen können, erfährt der Leser dieses sehr empfehlenswerten Buches. 

Die klaren Analysen finden übrigens eine Bestätigung nicht zuletzt in den schriftlichen Zeugnissen von zwei Muslimas, die den Islam direkt “erleben” mussten, schließlich aber zum christlichen Glauben gefunden haben.
Rifqa Bary (Jahrgang 1992), Untergetaucht im Licht, Verlag Media Maria, 2016.
Sowie : Sabatina James (Jahrgang 1982), Scharia in Deutschland, Verlag Knaur, 2015.

Diese Schriften müssten Pflichtlektüre sein für alle, die sich Gedanken um die Gegenwart und die Zukunft unserer Gesellschaft machen.